Eine Lesung, die im besten Sinne regional ist: Das Autorinnen-Duo Katy Albrecht und Christina Seitz hat unter dem Pseudonym Inka Stein den Krimi: „Die Kirschen in des Mörders Garten“ geschrieben, der einen Schrebergarten in Rheinnähe zum Schauplatz eines Mordes macht. Am Ufer des Stroms wurde eine Leiche angeschwemmt und Marie, die sympathische Heldin des Romans wird bald der Tat bezichtigt, sodass sie sich selbst auf die Suche der Wahrheit machen muss.
So bekannt das Rheinufer für das Hürther Publikum, so vertraut dürfte den Besuchern der Lesung der Schauplatz in Manuel Konsiks „Einsame Wahrheit“ vorkommen: es ist kein anderes Städtchen als Hürth. Im Roman verschwindet zunächst ein kleiner Junge. Und dann wird unweit des Otto-Maigler Sees eine junge Frau ermordet aufgefunden wird. Die Stadt ist in Angst und fragt sich: Wer ist der Täter?
Empfindsamer Kommentator
Als ob das nicht schon Nervenkitzel genug wäre, sorgt bei dieser Lesung noch der Pianist Andy Houscheid an seinem Instrument für musikalische Spannung. Den kennt das Hürther Publikum bereits von einem Konzert, das der Ostbelgier auf Einladung des Jazzclubs Anfang des Jahres zusammen mit seinem Landsmann Didier Maréchal im Jazzkeller gab. Dabei zeigte er sich gerade in seinen selbst komponierten Liedern als empfindsamer Kommentator seiner Gefühlswelten. Stilistisch bewegt sich Houscheid souverän zwischen verschiedenen Genres und schreibt Musik, die aufrichtig, anspruchsvoll, direkt und mitreißend ist.
„Damit gewinnt letzten Endes die Kultur!“
Günter Reiners, Vorsitzender des Jazzclubs Hürth, freut sich auf die Veranstaltung der Lesefreunde: „Ich lese selbst sehr gern Krimis und natürlich höre ich Jazz. Was könnte also schöner sein, als beides miteinander zu verbinden? Nachdem die Lesefreunde im Februar ihre erste Krimilesung mit der Autorin Isabella Archan und Marcus Schinkel am Klavier veranstaltet haben, wurde es jetzt Zeit für die Fortsetzung des Konzepts, das beim Publikum hervorragend angekommen ist.“ Dass inzwischen andere Vereine in Hürth den Jazzkeller für ihre Veranstaltungen nutzen, sieht er als den richtigen Weg nach der Corona-Krise, die für die Kultur noch lange nicht überwunden sei: „Alle, die sich für Kultur in unserer Stadt einsetzen, können nur gewinnen, wenn wir zusammenarbeiten. Und damit gewinnt letzten Endes vor allem eines: die Kultur!“
Einlass 19:00 Uhr, Beginn 20:00 Uhr
Eintritt 12,-€; Nur Abendkasse; Freie Platzwahl